In diesem Jahr feiert der Musikverein 1864 Buchholz e.V. sein 160-jähriges Jubiläum. Wie für die meisten Vereine stellen auch für den Musikverein Buchholz Vereinsfeste eine der wichtigsten Finanzierungs- und Einnahmequellen dar. Mitgliedsbeiträge und Spenden bilden eine wichtige Basis, können aber die vielen Ausgaben des Vereins nicht alleine decken. Gleichzeitig bereichern Vereinsfeste auch das kulturelle Leben und bieten eine Gelegenheit geselligen Zusammenkommens und gemeinsamen Feierns. Unser Pressewart Jörg Th. Kury hat fleißig recherchiert und die „Feschtle-Geschichte“ des Vereins für Sie zusammengetragen.
Gartenfest (bei „‘s Bartles-Bure“)
In den 50er und 60er Jahren lud der Musikverein Buchholz zum Gartenfest in den Grasgarten des landwirtschaftlichen Anwesens der Bäckerei Zimmermann (auch als „‘s Bartles-Bure“ bekannt) an der „Alten Dorfstraße“ ein. Am Samstagabend wurde – wie auch heute noch – zum Tanz aufgespielt, am Sonntag spielten befreundete und benachbarte Musikvereine zur Unterhaltung. Da es seinerzeit noch keinen Kühlschrank gab, wurden die Getränke bzw. das Faßbier noch mit Stangeneis gekühlt. Anfang der 70-er Jahre beteiligte sich der Musikverein Buchholz auch einige Zeit am Stadtfest in Waldkirch. Mit der Weinlaube der Winzergenossenschaft und einer Tanzbühne hatten die Musiker ihren Stand in der Schusterstraße. Auch musikalisch war der Musikverein in jenen Jahren auf dem Stadtfest aktiv. Mit der Etablierung des Dorfbachfests wurde der Stand auf dem Stadtfest dann aufgegeben.
Aus dem Kirchenboden (der alten Kirche) wurde eine Fest-/Tanzbühne
In den Monaten Juli bis August 1969 wurde die im Jahre 1896 erbaute Pfarrkirche St. Pankratius ausgeräumt und abgerissen. Bei diesen Arbeiten waren auch die Musiker recht zahlreich tätig. Der alte Kirchenboden wurde von ihnen ausgebaut und gelagert und in den Wintermonaten in über 300 Arbeitsstunden zu einer ca. 100 qm großen Fest- und Tanzbühne zusammengezimmert. So hatte der Musikverein endlich eine eigene Bühne, die viele Jahre auch auf den diversen Festen der Buchholzer Vereine genutzt wurde.
Dorfbachfest
1978, die Freiwillige Feuerwehr war gerade 40 Jahre alt geworden, wurde vom damaligen Feuerwehrkommandanten Ernst Jägle das Buchholzer Dorfbachfest aus der Taufe gehoben und zusammen mit Musikvorstand Hermann Schätzle ins Leben gerufen. Das Fest wurde knapp zwei Jahrzehnte gemeinsam von der Feuerwehr Buchholz und dem Musikverein 1864 Buchholz e.V. am zweiten Augustwochenende auf der unteren Denzlingerstraße und in den dortigen Innenhöfen abgehalten und gefeiert. Der jeweils große Publikumsandrang zeigte den Beliebtheitsgrad dieser in der Region bekannten Veranstaltung. Zum 125-jährigen Jubiläum 1989 schrieb der Vorsitzende Peter Herbstritt hierzu: „Hervorheben möchte ich die vielfältigen und guten Kontakte zu den örtlichen Vereinen, besonders zur Freiwilligen Feuerwehr, mit der gemeinsam das für den Musikverein existenziell wichtige Dorfbachfest veranstaltet wird.“
Weinfest (der örtlichen Vereine)
Da der Aufwand und die Organisation mit der Zeit einfach zu umfangreich wurden, entschieden sich die beiden Vereine, das Dorfbachfest einzustellen. Im Zuge des „Buchholz-Treffens“ wurde von den Buchholzer Vereinen Ende der 90-Jahre dann das Weinfest ins Leben gerufen. Dieses wurde alle zwei Jahre von den Buchholzern Vereinen im Bereich der heutigen Ortsmitte sowie dem Generationenpark organisiert. Der Musikverein Buchholz beteiligte sich anfangs „nur“ mit einem Cocktail-Stand, zu dem in späteren Jahren dann noch ein Essensstand hinzukam.
Winzerfest (beim Weingut Nopper)
Im Jahr 2000 bewirtete der Musikverein erstmals beim „Tag der offenen Tür“ im Weingut Nopper. Dabei entstand gemeinsam mit Winzer Berthold Nopper die Idee, das Winzerfest ins Leben zu rufen. Am Anfang wurde das Winzerfest des Musikvereins beim Weingut Nopper im jährlichen Wechsel mit dem Weinfest ausgetragen. Erst als das Weinfest – u.a. aufgrund der immer weniger werdenden teilnehmenden Vereine – nicht mehr stattfand, fragte Vorstand Jürgen Herbstritt bei Winzer Berthold Nopper an, ob das Winzerfest auch jährlich stattfinden könnte. Seither lädt der Musikverein jährlich zum Winzerfest im Hof des Weinguts Nopper ein.